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STEVE HACKETT & BAND - Genesis Revisited 2023 - Historische Stadthalle Wuppertal - 16.04.2023
Bereits zum dritten Mal hatte ich das Vergnügen Steve Hackett & Band live erleben und darüber berichten zu dürfen. Nachdem die bereits für 2020 geplanten Konzerte der Reihe "Rock meets Classic" aus bekannten Gründen ausfallen mussten, konnte sich die Schwebebahnstadt Wuppertal am letzten Wochenende über gleich drei ausverkaufte Vorstellungen des Ex-Genesis-Gitarristen Steve Hackett in der Historischen Stadthalle freuen.
Der Conférencier des Abends, Klaus Fiehe, wurde zuvor von Hackett gebeten, ihn nicht wie einen Boxweltmeister anzukündigen. Hackett ist eben eher ein Mann der leisen Töne, solange sie nicht aus seiner Gitarre kommen. Mit dem Wuppertaler Sinfonieorchester, dem Chor "Amici del Canto" und seiner Band, hat er dem auch von weit her angereisten Publikum aber weltmeisterlich eingeheizt. Geleitet vom kanadischen Dirigenten, Bradley Thachuk, wurde von Band und Orchester 70'er Jahre Progressive Rock vom Feinsten präsentiert. An der Kombination aus klassischen und Rockinstrumenten schien auch der Kapellmeister große Freude zu haben.
Aber so ganz reibungslos lief die Hackett-Sause dann doch nicht ab. Leider wurde Anfang der Woche der Flug der Band einfach mal abgesagt, was beim Veranstalter, Markus Grebe, für Schweißausbrüche sorgte. Aber die Crew hat es mit ein paar Tricks dann doch noch geschafft rechtzeitig für die Proben in Wuppertal zu sein.
Hauptohrenmerk in der Setlist des 73-jährigen Hackett lag erwartungsgemäß auf dem gerade 50 Jahre alt gewordenen Genesis-Album "Selling England by the Pound", im übrigen die erste Genesis-Scheibe, die ich jemals gehört habe. Und mit gerade einmal 10 Lenzen war das damals für mich schon eine musikalische Herausforderung.
Die Historische Stadthalle war mit jeweils ca. 1400 Gästen an allen drei Abenden ausverkauft.
Auf der aktuellen Tour wird Steve Hackett - neben dem Orchester und dem Chor - wie bereits 2019 von Roger King an den Tasten, Rob Townsend an den Blasinstrumenten und Percussion, Jonas Reingold an Bass und Gitarre sowie Nad Sylvan am Mikrofon und Craig Blundell am Schlagzeug begleitet. Seine Sängerin Amanda Lehmann fiel aufgrund einer Kehlkopfentzündung leider aus, konnte aber bei zwei Stücken zumindest an der Gitarre unterstützen.
Auf Twitter bedankte sich Lehmann am nächsten Tag bei den Zuschauern für ihr Verständnis:
"... It was wonderful to play at the 3 amazing Wuppertal shows. I’m so disappointed that I lost my voice so couldn’t sing, but it was still a blast & I gave my guitar a good workout! Thank you Wuppertal!"
Blundell, der den früheren Drummer, Gary O'Toole, der 2018 die Band verließ, abgelöst hat, jongliert bereits seit seinem dritten Lebensjahr mit den Drumsticks. Er wird mittlerweile als einer der progressivsten Drummer und Schlagzeuglehrer der Welt bezeichnet. Der 48-jährige Brite, für den der Alterungsprozess vor längerem stehen geblieben zu sein scheint, hat bereits mit Größen wie King Crimson, Deep Purple, Iron Maiden und Rainbow zusammengearbeitet. Um die Akustik des Sinfonieorchesters nicht zu sehr zu beeinflussen wurde er mit seiner Schießbude komplett in Plexiglas gepackt.
Den Auftakt machte der Hackett mit seiner gelben Les Paul pünktlich um 20:00 Uhr mit dem Song „Dance on a Volcano“ vom 76’er Album „A Trick of the Tail“, dem siebten Studioalbum von Genesis. Weiter ging es mit „Out of the Body“ von Hacketts 2015´er Album „Wolflight”, gefolgt von "The Steppes" vom 1980´er Album "Defector". Danach ging es bis zum letzten Stück vor der Pause mit Genesis-Songs weiter, um dann die Pause mit "Shadow of the Hierophant" einzuläuten. Bei "Blood on the Rooftops" wies er zuvor darauf hin, dass er eine vereinfachte Version des Stückes spielen würde, da er eine Verletzung an der linken Hand hatte und daher etwas anders spielen müsse.
Gesanglich begleitet wurde Hackett wie üblich von Ned Sylvan, der stimmlich sehr nah an Peter Gabriel ist.
Nach dem Break ging es dann mit "... In That Quiet Earth" vom 1976´er Album "Wind & Wuthering" weiter. Zwischendurch ließ es sich Steve nicht nehmen, das Format "Rock meets Classic" zu loben und darüber zu schwärmen, wie happy er über die Zusammenarbeit mit einem Orchester auf diesem Niveau ist.
Nach "Afterglow" folgten wieder zwei seiner eigenen Songs, um dann die Gäste mit "Supper´s Ready" und der Zugabe "The Musical Box" in die Heimreise zu entlassen.
Die durchweg ältere Clientel hat den Abend sichtlich genossen.
Vielen Dank an Markus Grebe vom Live Club Barmen für die Akkreditierung.
Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.
Line-Up
- Steve Hackett (Gitarre, Gesang)
- Amanda Lehmann (Gitarre)
- Roger King (Keyboard)
- Jonas Reingold (Bass, Gitarre)
- Rob Townsend (Saxophone und Flöten)
- Craig Blundell (Schlagzeug)
- Nad Sylvan (Gesang)
Setup
- Dance on a Volcano
- Out of the Body
- The Steppes
- Firth of Fifth
- Dancing With the Moonlit Knight
- Blood on the Rooftops
- Shadow of the Hierophant
- ...In That Quiet Earth
- Afterglow
- Serpentine Song
- El Niño
- Supper's Ready
Zugabe
- The Musical Box
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